Ein kurzer Tweet des verletzten Gareth Bale beschreibt perfekt, was Real Madrid an Kapitän Sergio Ramos hat. Im ‚Clásico‘ gegen den FC Barcelona eilte der Leader wieder einmal zur Rettung der ‚Königlichen‘ herbei.
Der Primgeiger im Starensemble des ‚weißen Balletts‘ von Real Madrid mag nach wie vor Goalgetter Cristiano Ronaldo sein, doch jener Kicker, der das Leitmotiv des Klubs nahezu in Perfektion verkörpert, ist ein anderer.
„Hasta el final, vamos Real“ – bis zum Ende, auf geht’s Madrid – lautet der Spruch, der oft über dem Fondo Sur, der Fantribüne des Estadio Santiago Bernabéu, zu lesen ist. Unten auf dem Platz wird ein Mann zur personifizierten Veranschaulichung des Mottos der ‚Königlichen‘: Kapitän Sergio Ramos.
Sergio Ramos rettet Real Madrid den Punkt in Barcelona
Die bisher letzte Demonstration dafür lieferte der 30-jährige Andalusier, der seit mittlerweile elf Jahren das weiße Trikot trägt und Spiel für Spiel bis zum letzten Pfiff des Schiedsrichters verteidigt, am Samstagnachmittag. Im ‚Clásico‘ gegen den FC Barcelona war es wieder einmal der Innenverteidiger, der sein Team mit einem Tor in letzter Sekunde rettete. Sein Ausgleich zum 1:1 beim Gastspiel im Camp Nou elf Sekunden vor Ablauf der regulären Spielzeit sicherte Real weiterhin den komfortablen Sechs-Punkte-Vorsprung auf den Erzrivalen und die Pole Position im Meisterrennen.
Dabei ist Ramos in dieser Hinsicht Wiederholungstäter, was auch Barça-Coach Luis Enrique nur zu gut wusste. „Ich habe meine Mannschaft angewiesen, keine Fouls mehr in Strafraumnähe zu begehen“, erklärte der 46-Jährige nach Spielende, wohl wissend, um die Gefährlichkeit der Madrilenen bei ruhenden Bällen. Doch die Warnung sollte verpuffen. Der eingewechselte Arda Turan foulte Reals offensiven Linksverteidiger Marcelo in der 90. Minute, Luka Modrić zirkelte den Ball perfekt auf Ramos‘ Kopf und dieser ließ Barça-Schlussmann Marc-André ter Stegen in dessen erstem ‚Clásico‘ aus kurzer Distanz keine Chance.
„Es war ein ausgeglichenes Spiel von enormer Intensität, mit zwei Mannschaften, die den Ball wollten. Wir hatten in der ersten Hälfte mehr Chancen, da hat uns hat die Effektivität gefehlt. Aber durch unsere harte Arbeit wurden wir doch noch belohnt.“ – Sergio Ramos
„Es war ein ausgeglichenes Spiel von enormer Intensität, mit zwei Mannschaften, die den Ball wollten. Wir hatten in der ersten Hälfte mehr Chancen, da hat uns hat die Effektivität gefehlt. Aber durch unsere harte Arbeit wurden wir doch noch belohnt“, sagte Ramos nach 93 spannenden Minuten im Camp Nou, nach denen Real nun bereits seit 33 Pflichtspielen ungeschlagen ist.
Reals Held in der Champions League
Sein drittes Saisontor in der Primera División reiht sich nahtlos in eine Riege von spielentscheidenden Treffern ein, die Ramos während der vergangenen Jahre für Real erzielt hat. 2014 hatte ‚El Capitán‘ den Löwenanteil an ‚La Décima‘ – dem zehnten Gewinn der UEFA Champions League beziehungsweise des Meistercups – als er Real mit einem Doppelpack in München erst den Weg ins Finale ebnete und im Endspiel von Lissabon gegen Atlético mit einem Kopfballtor in Minute 93 in die Verlängerung rettete.
Zwei Jahre später brachte er seine Mannschaft im CL-Finale von Mailand – wieder gegen Atlético – aus knapper Abseitsposition die Führung. Jene Partie sollte Real schließlich im Elfmeterschießen gewinnen und Ramos erstmals die begehrte Trophäe als Kapitän im Empfang nehmen. In Lissabon war diese Ehre noch Iker Casillas zu Teil geworden.
Last-Minute-Tor gegen Ex-Verein Sevilla
Ganz früh in der aktuellen Saison bewahrte Ramos den spanischen Rekordmeister und Rekordsieger der Champions League vor einer überraschenden Niederlage in Trondheim. Im europäischen Supercup lag Real gegen den FC Sevilla mit 1:2 zurück, ehe der Glamour-Boy und Kämpfer – wieder in der 93. Minute – gegen seinen Ex-Verein zuschlug, indem er bei einer Flanke von Lucas Vázquez den Kopf hinhielt. In der anschließenden Verlängerung schoss Rechtsverteidiger Dani Carvajal Real kurz vor Schluss zum Sieg.
Can always count on Serge ⚽️💥4️⃣ pic.twitter.com/NCjNpGWQM2
— Gareth Bale (@GarethBale11) 3. Dezember 2016
„So ist er einfach, eine Riesenpersönlichkeit“, schwärmt Trainer Zinédine Zidane von seinem Kapitän. „Er lässt nie den Kopf hängen und das ist wichtig für uns.“ Und der derzeit verletzte Gareth Bale brachte es mit einem kurzen Tweet nach dem ‚Clásico‘ am Samstag auf den Punkt: „Auf ‚Serge‘ kannst du immer zählen.“
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