Cristiano Ronaldo in Überform: Das Geheimnis seiner späten Leistungsexplosion

Cristiano Ronaldo akzeptiert Zinédine Zidanes Rotationsprinzip bei Real Madrid und läuft ausgeruht zur Hochform auf. © pixabay.com/cuetor59
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Acht der letzten neun Champions-League-Tore Real Madrids gehen auf das Konto von Weltfußballer Cristiano Ronaldo. Dass er ausgerechnet in den internationalen Topspielen zum Saisonfinish groß aufdreht, ist kein Zufall.

Cristiano Ronaldo dreht unter den Ovationen der über 70.000 Real-Madrid-Fans im Bernabéu-Stadion ab, lächelt, jubelt und nimmt die Gratulationen seiner Mitspieler entgegen. Gerade hat er in einem überraschend einseitigen Champions-League-Halbfinale gegen den Stadtrivalen Atlético seinen Triplepack geschnürt und für sich und seine Kollegen das Ticket zum Endspiel in Cardiff am 3. Juni zumindest einmal reserviert.

Doch bevor sich ‚CR7‘ zurück auf den Weg in die eigene Spielhälfte macht, hat er noch eine Nachricht für die ihm nun wieder zu Füßen liegenden Anhänger parat: Mit den Fingern auf den Lippen imitiert er einen Pfiff und zeigt sogleich: So geht’s nicht! Dann applaudiert er sich selbst. Eine Anleitung, wie die ‚königlichen‘ Fans doch bitte mit ihm umgehen sollten.

Cristiano Ronaldo: Seine Bitte an die Real-Madrid-Fans

Cristiano Ronaldo hinkt in der Primera División seinen phänomenalen Statistiken der letzten Jahre in der aktuellen Saison hinterher. Vier Spieltage vor Schluss hat er in der Liga 20 Treffer auf dem Konto, seine bisher schwächste Ausbeute verbuchte er in seiner ersten Spielzeit in Spanien, in der Saison 2009/10, die er mit 26 Toren in der Meisterschaft abschloss.

„Ich bitte nur darum, dass sie mich nicht auspfeifen. Ich werde immer alles für sie geben.“ – Cristiano Ronaldo

Momentan verzeichnet er in ‚La Liga‘ eine Trefferquote von 0,85 Toren pro Spiel. Ein Umstand, den nicht wenige der anspruchsvollen Fans im Norden Madrids dazu veranlasste, an ihrem Superstar zu zweifeln, ihn sogar das ein oder andere Mal mit Pfiffen zu rüffeln. Majestätsbeleidigung.

„Ich bitte nur darum, dass sie mich nicht auspfeifen. Ich werde immer alles für sie geben“, erklärte Ronaldo nach Abpfiff und mit dem Spielball in seinem Besitz, im Interview mit dem Fernsehsender Mega TV, die vielsagende Geste in Richtung Publikum.

Cristiano Ronaldos Tor-Jubiläum

Mit seinem Dreier am Dienstag hat der vierfache Weltfußballer seine beeindruckenden Zahlen wieder einmal in neue Sphären geschraubt. Ronaldo erzielte in den letzten drei Champions-League-Partien – Hin- und Rückspiel im Viertelfinale gegen Bayern München und Halbfinal-Hinspiel gegen Atlético – acht der letzten neun Tore Real Madrids in der Königsklasse.

Seine persönliche Marke im prestigeträchtigsten Klubbewerb Europas liegt nun bei 103 Treffern, drei mehr als ‚Atleti‘ in seiner ganzen Vereinsgeschichte geschafft hat. Außerdem war Ronaldos dritter Streich am späten Dienstagabend sein 400. Pflichtspieltor für Real Madrid.

Ausgeruht zur Topleistung

Einen vielleicht gar nicht so bescheidenen Anteil an der Leistungsexplosion des Superstars in der späten, entscheidenden Phase der Saison hat wohl auch Trainer Zinédine Zidane. Er zieht nämlich eine Maßnahme durch, die bis dato beim ‚weißen Ballett‘ nicht zur Diskussion stand. Auch Platzhirsch Ronaldo muss sich, trotz seiner nicht zu stillenden Gier nach Toren, hin und wieder dem Rotationsprinzip beugen.

In der Primera División hat Ronaldo in dieser Saison nur 26 von 34 Spielen bestritten, in den sechs vergangenen Runden stand er dreimal zu Schonungszwecken gar nicht im Kader. Bei den drei Partien, in denen er zum Einsatz kam, hießen die Gegner Atlético (1:1), FC Barcelona (2:3) und FC Valencia (2:1).

Estadio Santiago Bernabéu: Der Palast der 'Königlichen'
In Chamartín, einem der schönsten Bezirke des Stadtgebiets von Madrid, steht es: Das Estadio Santiago Bernabéu. lochpass.at-CR und Madrilene im Herzen David Mayr führt Sie durch den Palast der 'Königlichen'. © lochpass.at/David Mayr

 

Mit 32 Jahren ist Cristiano Ronaldo nicht mehr der Jüngste und obwohl er ein professionelles Verhalten wie kaum ein anderen Fußballer an den Tag legt, zollt auch sein Körper den vielen Jahren auf dem Gipfel des Leistungssports Tribut. Zidane scheint es gelungen zu sein, seinen Goalgetter von der Wichtigkeit längerer Regenerationsphasen zu überzeugen, damit er auch im Herbst seiner Karriere weiterhin Ausnahmeleistungen auf absolutem Topniveau abrufen kann. Mit einem ausgeruhten Ronaldo will Real in diesem Jahr schaffen, was noch keinem Klub zuvor gelungen ist: Die erfolgreiche Titelverteidigung in der UEFA Champions League.

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