Real Madrid: Zidanes Denksportaufgaben für das Derby gegen Atlético

Bei Real Madrid hat der Verletzungsteufel ausgerechnet zu Beginn der heißen Phase im Herbst wieder zugeschlagen. © Pixabay.com/juanmaalmazan
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Zum denkbar ungünstigsten Zeitpunkt der Hinrunde muss sich auch Álvaro Morata bei Real Madrid ins Lazarett begeben. Die Aufstellung für das Derby gegen Atlético wird für Trainer Zinédine Zidane zum Puzzlespiel.

Der ‚Virus FIFA‘ hat Real Madrid wieder einmal erwischt. Von diesem wird in Spanien gesprochen, wenn Teamspieler von Länderspielreisen verletzt zu ihren Klubs zurückkehren. Aktuellster Fall bei den ‚Königlichen‘ ist Álvaro Morata, der mit einer Muskelverletzung im rechten, hinteren Oberschenkel bis zu einen Monat lang ausfallen könnte.

Die Verletzung des 24-jährigen Stürmers hat auch für Unstimmigkeiten zwischen Real und dem spanischen Fußballverband RFEF gesorgt. Morata wurde nämlich beim 4:0-Sieg im WM-Qualifikationsspiel gegen Mazedonien nach einer Stunde angeschlagen ausgewechselt, kam drei Tage später, beim Freundschaftsspiel im Wembley-Stadion gegen England (2:2), aber wieder zum Einsatz.

Allerdings informierte der Verband Real, dass die nunmehrige Oberschenkelverletzung Moratas nichts mit jenem Schlag, den er gegen Mazedonien erlitten hatte, zu tun habe. Durch seinen Einsatz in London sei man kein leichtfertiges Risiko eingegangen, weil der Madrilene längst wieder fit gewesen sei. Jedoch habe er gegen England erneut einen Schlag erlitten, der der Grund für die aktuellen Beschwerden sei.

Real Madrid: Derby, CL und ‚Clásico‘ binnen zwei Wochen

Unabhängig davon, wann und wie sich Morata die Verletzung zugezogen hat – für Real-Trainer Zinédine Zidane steht am Ende des Tages ein Problem mehr, das seine taktischen Überlegungen für die nächsten Wochen wohl entscheidend beeinflussen wird. Während der nächsten 16 Tage erwarten den – als einziges Team der Primera División noch ungeschlagenen – Tabellenführer mehrere Topspiele.

Schon am Samstag (20:45 Uhr, live auf DAZN) gastiert Real im Derby beim Stadtrivalen Atlético Madrid, kommenden Dienstag (20:45 Uhr MEZ, live auf Sky) geht es für das ‚weiße Ballett‘ in der Champions League zu Sporting nach Lissabon. Es folgen zwei eingeplante Pflichtsiege im heimischen Bernabéu-Stadion – in der Liga gegen Sporting Gijón und im Cup gegen den Drittligisten Cultural Leonesa – bevor es am 3. Dezember zu ungewohnter Tageszeit (16:15 Uhr, live auf DAZN) im Camp Nou zum ‚Clásico‘ gegen den FC Barcelona kommt.

Cristiano Ronaldo gegen Atlético als Mittelstürmer?

Zumindest gegen Atlético dürfte Zidane taktisch umdisponieren müssen, zumal mit Karim Benzema der erste Kandidat zur Begleitung des Superstar-Duos Cristiano Ronaldo und Gareth Bale im Angriff ebenfalls ausfallen könnte. Der Franzose schleppt seit dem 3:3 bei Legia Warschau Anfang November muskuläre Probleme – wie Morata im Oberschenkel – mit, konnte am Donnerstag aber immerhin wieder mit der Mannschaft trainieren. Im Mittelfeld fehlt Toni Kroos, Defensivabräumer Casemiro könnte nach seinem Haarriss im linken Wadenbein zumindest wieder in den Kader zurückkehren. Angeschlagen war zuletzt auch Pepe, dafür dürfte Kapitän Sergio Ramos im Derby sein Comeback geben.

Estadio Santiago Bernabéu: Der Palast der 'Königlichen'
In Chamartín, einem der schönsten Bezirke des Stadtgebiets von Madrid, steht es: Das Estadio Santiago Bernabéu. lochpass.at-CR und Madrilene im Herzen David Mayr führt Sie durch den Palast der 'Königlichen'. © lochpass.at/David Mayr
Groß und prunkvoll
Kaum ein Stadion in Südeuropa mit einem ähnlich großen Fassungsvermögen ist so modern, wie die Heimstätte von Spaniens Rekordmeister Real Madrid. Knapp über 81.000 Zuschauer finden hier Platz, zuletzt wurde es im Jahr 2006 überholt. © lochpass.at/David Mayr
Hooligans raus
Der Blick auf die Südtribüne der Arena. In der Mitte des unteren Ranges standen bis Ende 2013 die, nicht selten gewalttätigen, Ultras Sur. Nach deren Ausschluss wurde dieser Abschnitt zum Familiensektor umgestaltet. © lochpass.at/David Mayr
Eine Geschichte voller Erfolge
Seit dem 28. Mai 2016 ist Real Madrid elffacher Gewinner der Champions League beziehungsweise des früheren Meistercups. Auch in Spanien selbst halten die 'Königlichen' einige Rekorde, darunter die meisten nationalen Meistertitel (32). Zuletzt gewann Real 2012 die Primera División. © lochpass.at/David Mayr
Zeitreise
Eröffnet wurde das Bernabéu-Stadion am 14. Dezember 1947 mit einem Spiel zwischen Real Madrid und dem porugiesischen Klub Belenenses. Damals hieß das Stadion noch ganz unkreativ Estadio Real Madrid Club de Fútbol. Das Dach über der Haupttribüne, welches wir auf diesem Foto sehen, wurde erst Anfang der 2000er-Jahre installiert. © lochpass.at/David Mayr
Steile Tribünen
Auch wenn es nicht ganz an das extreme Gefälle des Mestalla-Stadions von Valencia herankommt, so ist auch das Bernabéu trotz seiner enormen Größe ein enges Fußballstadion, wodurch die Entfernung der Zuschauer zum Spielfeld gering gehalten wird. © lochpass.at/David Mayr
In bester Lage
Wir befinden uns nach wie vor auf der West-Länge des Stadions, die entlang des Paseo de la Castellana, einer Hauptverkehrsader Madrids und der wichtigsten Geschäftsstraße, verläuft und blicken auf den Fondo Norte. © lochpass.at/David Mayr
Nicht baufällig
Im Gegensatz zu anderen Stadien in Spanien, braucht sich das Bernabéu auch bei der Innenansicht nicht verstecken. © lochpass.at/David Mayr
Medienbereich
Im Glaskörper hoch oben zu beiden Seiten der Haupttribüne sind die Reporter und Mitarbeiter der Fernsehteams untergebracht. © lochpass.at/David Mayr
Namensgeber
Benannt ist die Spielstätte Real Madrids nach dem legendären Vereinspräsidenten Santiago Bernabéu de Yeste. Der Anwalt stand zwischen 1943 und 1978 an der Spitze des Klubs und führte ihn auf den Gipfel des Vereinsfußballs. © lochpass.at/David Mayr
Bernabéus größter Transfer
In seine 'Regentschaft' fiel auch Verpflichtung der am 7. Juli 2014 verstorbenen Vereinslegende Alfredo di Stéfano. Der 'blonde Pfeil' gilt noch heute als komplettester Fußballer aller Zeiten. © lochpass.at/David Mayr
Komfort in der Kabine
Nach dem Ausflug in die Klubgeschichte des 'weißen Balletts' wieder in die Gegenwart. Wir befinden uns in der Gästekabine des Stadions, jene der Real-Stars bleibt "wegen Bauarbeiten" leider geschlossen. © lochpass.at/David Mayr
Pressesaal
Hier dürfen die Kollegen jene Fragen stellen, deren Antworten die Basis für täglich zahlreiche Artikel in den Madrider Sporttageszeitungen Marca und AS darstellen. © lochpass.at/David Mayr
Drei Ränge
Unser Rundgang durch eines der schönsten und zweifellos beeindruckendsten Fußballstadien der Welt geht zu Ende. Nicht jedoch, ohne eine obligatorische Zwischenstation zu besuchen. © lochpass.at/David Mayr
Der Fanshop
In der Calle Padre Damián, hinter der Haupttribüne, kann man auf drei Stockwerken alles erwerben, was das Herz eines Real-Fans begehrt. Wer sich heute ein Trikot mit der Nummer 8 kauft, bekommt es mit dem Schriftzug Kroos. © lochpass.at/David Mayr

 

Durch die Verletzungen ergibt sich für Zidane ein schwieriges Aufstellungspuzzle. Sollte Benzema nicht rechtzeitig fit werden, könnte Ronaldo am Samstag im Vicente-Calderón-Stadion die Neunerposition übernehmen, flankiert von Bale und Lucas Vázquez, der ins Team rutschen könnte.

Oder ‚Zizou‘ setzt im Derby auf ein 4-4-2-System mit Bale und Ronaldo im Angriff und eine kroatische Doppelsechs mit Luka Modrić und Mateo Kovačić im Mittelfeld. In beiden Fällen ein Kandidat für die Startelf ist Isco, der nach seinem Last-Minute-Ausgleich gegen England gestärkt aus der Länderspielpause zurückkam.

1 Kommentar zu "Real Madrid: Zidanes Denksportaufgaben für das Derby gegen Atlético"

  1. Super Artikel, super Seite! Zizou hat aber dennoch eh ein Luxus-Problem, da offensiv James und Isco warten. Da könnte CR7 durchaus mal den Mittelstürmer machen.

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