Athletic Bilbao dreht trotz des Pessimismus‘ einer erfahrenen Anhängerin das Heimspiel gegen Sporting Gijón mit 2:1 und holt drei wichtige Punkte im Kampf um die Europacupplätze. lochpass.at war für euch live im Estadio San Mamés dabei.
Diesmal sollte die ältere Dame in der Reihe vor uns nicht recht behalten. „Mit diesem Schiedsrichter gibt es für uns nichts zu gewinnen“, fürchtete die rüstige Anhängerin in ‚La Catedral‘, dem Estadio San Mamés zu Bilbao. Doch der Reihe nach.
Während Real Madrid nach den Punkteverlusten der Titelkonkurrenten Atlético (1:1 bei Deportivo Alavés), FC Barcelona (1:1 bei Betis Sevilla) und FC Sevilla (1:3 bei Espanyol) schon vor dem eigenen Spiel gegen Real Sociedad (3:0) Grund zur Freude hatte, schaute lochpass.at in der 20. Runde der Primera División Athletic Bilbao und Sporting Gijón auf die Beine.
Athletic Bilbao: Holpriger Start gegen Sporting Gijón
In der ersten Hälfte gab es im San Mamés qualitativ kaum Hochwertiges zu sehen. Die Gastgeber wussten mit den rund 70 Prozent Ballbesitz wenig anzufangen und suchten ihr Heil in hohen Bällen auf ihre offensiven Kopfballungeheuer Aritz Aduriz und Raúl García, die Gäste aus Gijón setzten mit vereinzelten Konterattacken Nadelstiche.
Einer dieser seltenen Angriffe sollte den Optimismus der rund 40.000 Athletic-Fans im Stadion jäh dämpfen und die Dame vor uns durfte sich in ihrer Ansicht bestätigt fühlen. Nach einem Zweikampf im Strafraum zwischen Bilbaos Innenverteidiger Eneko Bóveda und Sporting-Stürmer Duje Čop zeigte Schiedsrichter Carlos Clos Gómez auf den Punkt – eine vertretbare Entscheidung, wobei der Unparteiische unmittelbar zuvor ein Foulspiel an Raúl García übersehen hatte.
Die Übersetzung der Bemerkungen unseres Sitznachbarn sparen wir uns an dieser Stelle der Kinder zuliebe, die Dame vor uns ließ von diesem Zeitpunkt an keinen Pfiff des Schiris unkommentiert. Čop war all das egal, der Kroate verwertete zum 1:0 aus Sicht der Gäste.
Iñaki Williams bringt den Umschwung
Nach der Pausenpredigt in den Katakomben der ‚Kathedrale‘ brachte Athletic-Trainer Ernesto Valverde zur zweiten Hälfte außerdem Iñaki Williams für Iñigo Lekue ins Spiel und diese Maßnahme sollte sogleich Früchte tragen. Der 22-jährige Flügelstürmer sorgte augenblicklich für Betrieb auf der rechten Seite. Als er in Minute 50 dann plötzlich einmal auf links auftauchte, bediente er den mitgelaufenen Iker Muniain ideal und dem immer stärker werdenden Superdribbler gelang aus kurzer Distanz der Ausgleich.
Nun zeigte auch das von außen etwas gesichtslose, erst vor ein paar Jahren neugebaute Estadio San Mamés, was in ihm steckt. Dank des weit nach innen gezogenen Dachs der topmodernen 53.300er-Arena, verwandelten sich die „Athleeeeetic“-Sprechchöre der baskischen Fans in einen ohrenbetäubenden Lärm, während die Gastgeber unten auf dem Spielfeld auf das zweite Tor drückten.
20 Minuten vor Schluss war es wieder jener Mann, der Klebstoff an den Füßen zu haben scheint, der seinen Spaß mit den Gegenspielern hatte. Diesmal hatte der eingewechselte Moi Gómez im Strafraum gegen Muniain das Nachsehen und konnte den 1,69 Meter kleinen Offensivallrounder nur noch mit einem Foul stoppen. Athletics Topscorer Aduriz ließ sich die Chance nicht nehmen und verwandelte den Elfmeter zu seinem siebten Ligator in dieser Saison.
Europacup-Plätze: Athletic bleibt dran
Die Basken holten sich durch den knappen 2:1-Heimsieg drei wichtige Punkte im Rennen um die Startplätze in der Europa League, für Sporting Gijón wird es hingegen immer enger. Die in der Saison 2016/17 auswärts weiterhin sieglosen Asturier liegen als Tabellen-18. fünf Punkte von einem Nichtabstiegsplatz entfernt.
Auf Athletic wartet nächsten Samstag (16:15 Uhr, live auf DAZN) die Herkulesaufgabe auswärts beim FC Barcelona, Gijón empfängt Montag in einer Woche (20:45 Uhr) Deportivo Alavés.
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