Nach zwölf Jahren: ‚La Roja‘ kehrt ins Mestalla zurück

Das Mestalla-Stadion von Valencia. Hier wird die spanische Nationalmannschaft am 7. Juni gegen Kolumbien testen. © valenciacf.com/Lázaro de la Peña
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Zwölf Jahre nach dem bisher letzten Länderspiel im Estadio Mestalla wird die spanische Nationalmannschaft Anfang Juni wieder für eine Partie in die altehrwürdige Heimstätte des FC Valencia zurückkehren.

Mit seinen steilen Tribünen und dem neuen, orange-schwarzen Anstrich in den Klubfarben des FC Valencia ist das Estadio Mestalla eines der beeindruckendsten Stadien Spaniens.

Gleich ums Eck hat der wohl berühmteste Fan der spanischen Nationalmannschaft seine Bar. Seit über vier Jahrzehnten feuert ‚Manolo el del Bombo‘ die ‚Furia Roja‘ mit Inbrunst und Leidenschaft öffentlichkeitswirksam an, bei neun Weltmeisterschaften war der ’12. Mann der Selección‘ dabei. Nur die EURO 2016 in Frankreich musste er aus gesundheitlichen Gründen sausen lassen.

In seiner Wahlheimat – eigentlich stammt Manuel Cáceres Artesero, so sein bürgerlicher Name, aus Castilla-La Mancha – konnte Manolo die Nationalmannschaft allerdings schon lange nicht mehr in Aktion sehen. Das bisher letzte Länderspiel im Mestalla-Stadion bestritt Spanien beim 1:1 gegen Bosnien-Herzegowina am 8. Juni 2005.

Spanien: Nationalelf vor Rückkehr nach Mestalla

Doch dieses Jahr dürfte es zum Comeback der ‚Roja‘ in Valencia kommen. Wie spanische Medien berichten, wolle der Verband das nächste Ländermatch, den Test gegen Kolumbien, am 7. Juni im Estadio Mestalla austragen. Für Manolo, der schon bei Großereignissen in Amerika, Asien und Afrika vor Ort war, ein Katzensprung.

Estadio Mestalla: Das Revier der 'Fledermäuse'
Die altehrwürdige Spielstätte liegt mitten in der 800.000-Einwohner-Stadt, keine zwei Kilometer Luftlinie vom historischen Zentrum entfernt. © valenciacf.com/Lázaro de la Peña
Ein Stadion voller Tradition
Eröffnet wurde das "Camp del València", wie die Arena offiziell in valencianischer Sprache heißt, bereits 1923, mit einem Freundschaftsspiel gegen den Stadtrivalen Levante. Am 14. Oktober 1957 wurde es durch die große Flut des Turia-Flusses in Mitleidenschaft gezogen. Der Wasserstand im Stadion erreichte über vier Meter. Für die Stadt war die Überschwemmung verheerend. Für die WM 1982 in Spanien wurde das Mestalla-Stadion dann umfassend renoviert. © valenciacf.com/Lázaro de la Peña
Anstrich in den Klubfarben
Ihr heutiges Aussehen verdankt die Spielstätte einer weiteren Adaptierung vor zweieinhalb Jahren. Damals wurden die bis dahin lichtblauen Tribünen in den Klubfarben schwarz-orange gestrichen, was den ohnehin schon immens steilen Tribünen noch mehr an Eindruckskraft verliehen hat. © valenciacf.com/Lázaro de la Peña
¡Bienvenido a Mestalla!
Nun heißt eine gigantische Fledermaus - das Wappentier des Klubs - die Mannschaften willkommen, wenn diese von den Katakomben unter der Haupttribüne auf das Spielfeld schreiten. © valenciacf.com/Lázaro de la Peña
Baufällig
So beeindruckend Mestalla auf den ersten Blick aussieht, so baufällig präsentiert sich die Arena bei genauerem Hinschauen. Wie bei vielen anderen spanischen Stadien, zeigt auch die Bausubstanz von Mestalla Verschleißerscheinungen. © lochpass.at/David Mayr
Erfolge
Sieht man der aktuellen Truppe der "Fledermäuse" auf die Beine, mag man kaum glauben, dass sie für einen der erfolgreichsten Klubs Spaniens spielt. Dieses Plakat entlang des Tribünenaufgangs legt Zeugnis der größten Triumphe des Vereins ab. Darunter sechs spanische Meistertitel, sieben Erfolge in der Copa del Rey ein Triumph im UEFA-Cup sowie zwei im Europäischen Supercup. © lochpass.at/David Mayr
"Majestätische Erscheinung"
Seit der letzten Renovierung zeigt sich das Mestalla-Stadion laut Klub-Website in einer "majestätischen Erscheinung". Besonders imposant sind die steilen Tribünenränge, wodurch die Fans noch näher am Spielgeschehen sind. 55.000 Zuschauer finden in der eng gebauten Arena Platz. © valenciacf.com/Lázaro de la Peña
Der Schachzug des Rafa Benítez
Nun werfen wir einen Blick in die Katakomben des Stadions. Seine bisher letzte große Ära erlebte der FC Valencia unter Trainer Rafael Benítez Anfang bis Mitte der 2000er-Jahre. Bevor der Madrilene im Juli 2001 das Traineramt übernahm, war die Kabine der Heimmannschaft umgebaut und luxuriös ausgestattet worden. Der neue Coach ließ die Möblierung bei seinem Amtsantritt allerdings gleich wieder ausbauen und in die Kabine der Gäste verfrachten. Seine Spieler sollten vor dem Match konzentriert und fokussiert und nicht relaxed sein. © lochpass.at/David Mayr
Gläubig
Auch gibt es im Mestalla-Stadion eine kleine Kapelle, eine Parallele zum Camp Nou des FC Barcelona. Über die Kabine des FC Valencia wacht außerdem diese Marienstatue. © lochpass.at/David Mayr
Berühmte Zitate
Im Pressesaal von Mestalla zieren legendäre Zitate dreier Trainergrößen Valencias die Wand. "Wir haben etwas sehr Wichtiges erreicht. Die Titel sind da, aber vor allem haben wir es geschafft, der Mannschaft Stolz und Siegermentalität zu geben", sagte etwa der bereits erwähnte Rafael Benítez. © lochpass.at/David Mayr
Zwischenlösung
So großartig das Mestalla in seinem schwarz-orangen Anstrich mitten in Valencia auch aussieht, es handelt sich dabei eigentlich nur um eine Zwischenlösung. 2007 wurde im Nordwesten der Stadt mit dem Bau einer neuen, topmodernen Arena begonnen, zwei Jahre später waren die Arbeiten wegen Geldmangels aber wieder eingestellt. © valenciacf.com/Lázaro de la Peña
Warten auf Nou Mestalla
Nun soll das neue Mestalla endlich weiter - und bis 2020 fertiggebaut werden. Bis dahin gehen die 'Fledermäuse' an ihrer alten Wirkungsstätte auf Beutejagd. © valenciacf.com/Lázaro de la Peña

 

Vier Tage später wird das von Julen Lopetegui trainierte Team dann in der WM-Qualifikation auswärts in Mazedonien gastieren.

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