Paco Jémez in Mexiko unter Druck: „Ich hätte gar nicht die Kraft, das Handtuch zu werfen“

Das Estadio Azul in Mexico City, der aktuelle Arbeitsplatz des spanischen Trainers Paco Jémez. © wikipedia.org/CHEMO vìa creative commons
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Das Copa-Aus von Cruz Azul gegen die Monarcas aus Morelia hat die Kritiken gegen den spanischen ‚Máquina‘-Trainer Paco Jémez erneut befeuert.

Paco Jémez hat sich sein Abenteuer jenseits des atlantischen Ozeans wohl anders vorgestellt. Ende November wurde der Spanier als neuer Trainer des mexikanischen Traditionsklubs Cruz Azul bestellt, davor hatte er in sechs Partien den FC Granada gecoacht und war von 2012 bis 2016 bei Rayo Vallecano in Madrid tätig gewesen.

In Mexiko-Stadt waren die Erwartungen an den 46-Jährigen aus Gran Canaria von Anfang an riesig. Cruz Azul blieb in den letzten sechs Ligasaisonen der Sprung in die Playoffs der Top acht verwehrt, der letzte Meistertitel der Hauptstädter datiert aus dem Jahr 1997.

„Cruz Azul ist eine große Chance für mich“, blickte Jémez vor vier Monaten mit Freude seiner neuen Aufgabe entgegen. „Seit geraumer Zeit ist dem Klub nicht wirklich etwas gelungen und die vergangenen Jahre war er in einer schwierigen Situation. Es ist eine große, aber schöne Herausforderung.“

Cruz Azul: Die ‚Máquina‘ stockt auch mit Paco Jémez am Ruder

Die Hoffnungen der Fans, die ‚Máquina Celeste‘ endlich wieder in die Erfolgsspur zu führen, konnte Jémez bisher nicht erfüllen. In der Anfang Jänner gestarteten Clausura-Meisterschaft liegt Cruz Azul mit einer Bilanz von zwei Siegen, vier Unentschieden und fünf Niederlagen nur auf Rang 15, in den letzten zehn Runden gelang den Blauen nur ein einziger voller Erfolg.

„Gleich vorweg: Das war kein Reinfall! Du solltest im Wörterbuch die Definition von Reinfall nachschlagen.“ – Paco Jémez

Zu allem Überfluss folgte am Dienstag durch ein 0:1 bei den Monarcas Morelia auch noch das Aus im Pokal-Halbfinale. Kein Wunder also, dass Jémez‘ Kritiker, von denen er aufgrund seiner direkten Art im Umgang mit der Presse nicht wenige hat, weiteren Rückenwind erhielten.

Copa-Aus in Morelia: „Das war kein Reinfall!“

Auf der Pressekonferenz nach der Copa-Niederlage auf den „Reinfall“ angesprochen, echauffierte sich der streitbare Coach gegenüber dem betreffenden Journalisten: „Gleich vorweg: Das war kein Reinfall! Du solltest im Wörterbuch die Definition von Reinfall nachschlagen.“ Im anschließenden Wortgefecht erklärte Jémez seinen Standpunkt, wonach seine Mannschaft gegen Morelia überlegen gewesen sei und den Aufstieg ins Endspiel verdient hätte.

Außerdem erteilte er einem möglichen Rückzug seinerseits eine klare Absage: „Ich hätte gar nicht die Kraft, das Handtuch zu werfen. Ich habe große Lust, weiterhin Trainer von Cruz Azul zu bleiben.“ Damit das auch die Klubführung so sieht, müssen die Ergebnisse an den ausstehenden sechs Spieltagen der Meisterschaft wohl deutlich besser werden. Die nächste Chance dazu gibt’s am kommenden Samstag im heimischen Estadio Azul – wieder gegen die Monarcas aus Morelia.

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