Schiedsrichter-Kritik: Der FC Barcelona lässt Piqué im Regen stehen

Barcelona-Verteidiger Gerard Piqué steht derzeit mit der Schiedsrichterzunft auf Kriegsfuß. © pixabay.com/taniadimas
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Barcelona-Routinier Gerard Piqué hat sich für seine wiederholte, öffentliche Kritik an den Schiedsrichtern Probleme und Gegenwind eingehandelt. Auch von seinem Trainer sowie dem Klub.

Gerard Piqué ist ein Fußballer, der auf mediengecoachte Bla-bla-Phrasen zu pfeifen pflegt und stattdessen mit seiner Meinung nicht hinter dem Berg hält. Egal, ob bei Auseinandersetzungen seines FC Barcelona mit dem Erzrivalen Real Madrid, dem öffentlichen Zweifeln an seinem vollen Einsatz für die spanische Nationalmannschaft oder seiner Kritik am Sportjournalismus an sich – der 29-Jährige bezieht stets klar Position.

Weil er selbst jedoch offensiv mit den Möglichkeiten, die die Social-Media-Kanäle bieten, umgeht, ist Piqué einer der am stärksten polarisierenden spanischen Sportler und bietet dadurch seinen Kritikern wiederum reichlich Angriffsfläche.

FC Barcelona: Piqués offene Konfrontation mit den Schiedsrichtern

Mit seinem Rundumschlag gegen die Schiedsrichter in Spanien könnte der Welt- und Europameister sowie mehrfache Champions-League-Sieger und nationale Meister den Bogen nun allerdings überspannt haben. Sowohl nach der 1:2-Niederlage bei Athletic Bilbao im Achtelfinal-Hinspiel der Copa del Rey, als auch nach dem 1:1 vergangenen Sonntag bei Villarreal äußerte sich Piqué abwertend über die Unparteiischen.

„Wir wollen Fußball und nicht Roulette spielen, aber genau das wird durch diese Schiedsrichterleistungen provoziert.“ – Gerard Piqué

„Wir wissen ja, wie das funktioniert. Das ist die Linie der letzten Zeit“, deutete der Barça-Routinier nach dem Pokalmatch an, dass die Schiedsrichter seiner Meinung nach die Katalanen benachteiligen und andererseits Real bevorzugen würden. Tatsächlich war die Pfeife von Referee David Fernández Borbalán nach einem klaren Foul im Strafraum an Neymar stumm und eine Tätlichkeit von Athletic-Stürmer Aritz Aduriz an Barça-Verteidiger Samuel Umtiti ungeahndet geblieben. „Wir wollen Fußball und nicht Roulette spielen, aber genau das wird durch diese Schiedsrichterleistungen provoziert“, klagte Piqué.

Estadi Camp Nou: Die Touristenattraktion von Barcelona
Sprachen aus aller Herren Ländern dringen ins Ohr, der Geruch von Sonnencreme in die Nase. Wir befinden uns in Barcelona, allerdings nicht am Partystrand Barceloneta, sondern im Westen der Stadt, an den Ticketschaltern des Camp-Nou-Stadions. © lochpass.at/David Mayr
Touristenattraktion
Die Heimstätte des FC Barcelona ist eine Touristenattraktion mehr der katalanischen Metropole, auch an Spieltagen karren haufenweise Busse ausländische Besucher zur Arena, damit diese Lionel Messi und Co. live auf die Beine schauen können. © lochpass.at/David Mayr
'Der Goleador'
Für stolze 23 Euro kann man sich auf die Tour durch das Camp Nou begeben, die im Museum des Klubs startet. Bereits hier beginnt sich der Eintrittspreis zu lohnen, die Informationen über Ex-Barça-'Goleador' Hans Krankl samt Video sind nur ein winziger Teil der Ausstellung. © lochpass.at/David Mayr
Riesig
Vom Museum geht es dann ins größte Fußballstadion Europas. Bei ausverkauften Spielen kicken die Superstars des FC Barcelona vor knapp 100.000 Zuschauern. © lochpass.at/David Mayr
Mehr als ein Klub
So lautet das Motto des FC Barcelona. Tatsächlich dient der Klub auch als Identifikationselement der Katalanen gegenüber dem von Madrid aus zentralistisch regierten Spanien. © lochpass.at/David Mayr
Geschichte
Eröffnet wurde das Camp-Nou-Stadion am 24. September 1957. Auf deutsch bedeutet der Name schlicht "Neuer Platz". In der Öffentlichkeit hat sich diese Bezeichung durchgesetzt, da die Arena das Nachfolgestadion des mit 60.000 Plätzen ebenfalls sehr groß gewesenen Les Corts ist. Erst seit 2001 ist Estadi Camp Nou auch der offizielle Name der Spielstätte. © lochpass.at/David Mayr
Die Zeichen der Zeit
Als einer von 14 Austragungsorten wurde das Stadion für die WM 1982 in Spanien renoviert, seit 1998 hat es mit vier Sternen die höchste UEFA-Klassifizierung. Dennoch hat die Zeit ihre Spuren hinterlassen. Pläne für eine erneute, umfangreiche Renovierung gibt es bereits. Demnach soll die Arena bis 2021 unter anderem komplett überdacht werden. © lochpass.at/David Mayr
Die Pressetribüne
Von hier aus haben die akkreditierten Journalisten das gesamte Spielgeschehen bestens im Blick. Gute Augen oder entsprechende Sehhilfen vorausgesetzt, denn die Pressetribüne ist auf den steilen Rängen der Haupttribüne weit oben angesiedelt. © lochpass.at/David Mayr
Die Haupttribüne
Diese ist als einzige überdacht und damit auch die teuerste. Wobei die Eintrittspreise für Heimspiele des FC Barcelona generell schwindelerregend sind. Unter 50 Euro gibt es im regulären Verkauf kein Ticket für ein Ligaspiel des Großklubs, bei Schlagerpartien wird leicht die 200-Euro-Marke pro Karte durchbrochen. © lochpass.at/David Mayr
Das Innenleben des Stadions
Dafür spielen die Katakomben der Arena alle Stückerln. Dieses Foto zeigt den Whirlpool der Gästekabine. © lochpass.at/David Mayr
Profi-Feeling
Der Weg durch den Tunnel hinaus in Richtung des Spielfeldes lässt die Gefühlswelt der Ballzauberer kurz vor Spielbeginn zumindest annähernd erahnen. © lochpass.at/David Mayr
Kompakt
Die imposanten Tribünen bauen sich steil rund um einen auf. Daduch wirkt das Camp Nou nicht sonderlich weitläufig, was die Vorstellung, dass hier knapp 100.000 Menschen hineinpassen, erschwert. © lochpass.at/David Mayr
Mini Estadi
Die Führung durch das Camp Nou neigt sich dem Ende zu und wir erhaschen einen Blick auf das sich in unmittelbarer Nähe befindende Mini Estadi. Hier trägt die zweite Mannschaft des Klubs, für die Salzburg-Kapitän Jonathan Soriano zweieinhalb Jahre lang auf Torjagd ging, ihre Heimspiele aus. Es bietet über 15.000 Fans Platz. © lochpass.at/David Mayr
Erinnerungsstücke
Hier können sich die Besucher vor der grünen Wand ablichten lassen. Mittels Bildbearbeitungsprogramm steht dann plötzlich Leo Messi oder ein anderer der Superstars der Mannschaft neben einem. © lochpass.at/David Mayr
Der Fanshop
Der Gang durch den zweistöckigen Fanshop rundet den Camp-Nou-Besuch ab. Hier gibt es alles, was das Barça-Herz begehrt - von den klassischen Trikots bis zum Büromaterial - alles in 'azulgrana'. © lochpass.at/David Mayr

 

In Vila-real legte der Lebensgefährte von Popstar Shakira drei Tage später nach: „Mit jeder Woche geben mir die Schiedsrichter mehr und mehr recht“, schäumte er, nachdem Ignacio Iglesias Villanueva ein klares Handspiel im Strafraum von Villarreal-Kapitän Bruno Soriano nach einem Schuss Lionel Messis übersehen hatte. Allerdings hatte der Unparteiische Villarreal nach einem Javier-Mascherano-Hands ebenfalls den Strafstoß verweigert.

Barcelona-CEO Grau: „Man sollte nicht gegen die Schiris protestieren“

Seine ungefilterten Aussagen haben Piqué zwei Anzeigen des Schiedsrichter-Komitees eingebracht, auf Rückendeckung aus dem eigenen Verein kann der streitbare Defensivmann allerdings nicht bauen. Eine Strafe scheint unausweichlich.

„Was Piqué meint, ist seine Sache. Er ist schon erwachsen“, äußerte sich Trainer Luis Enrique lapidar zur Causa. Und auch ein paar Etagen höher in der Klub-Hierarchie ist man ob der Worte des Spielers wenig angetan: „Man sollte nicht gegen die Schiedsrichter protestieren. Es gibt Situationen, die uns nicht gefallen, aber auf dem Spielfeld gewinnt am Ende der Bessere“, so Barça-CEO Óscar Grau, der zumindest einräumte, dass er die Reaktion Piqués nachvollziehen könne.

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