Villarreal: Das ‚gelbe U-Boot‘ schifft wieder Richtung Champions League

Im heimischen Estadio El Madrigal feierte Villarreal am späten Montagabend einen überraschend klaren 3:0-Sieg gegen Atlético Madrid. © lochpass.at/David Mayr
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Der FC Villarreal schießt Atlético Madrid ab, überholt die kriselnden ‚Colchoneros‘ und dringt in die Champions-League-Plätze der Primera División vor. Den Abgang von Erfolgstrainer Marcelino scheint der europäische Dauergast wegzustecken.

Als wären die zwiespältigen Reaktionen auf den Namen des neuen Stadions und die Änderung des Wappens nicht schon genug, kassierte Atlético Madrid am Montagabend auch noch auf sportlicher Ebene eine schallende Ohrfeige. Zum Abschluss der 15. Runde der Primera División gingen die Hauptstädter im El Madrigal von Villarreal mit 0:3 unter.

Auch wenn ‚Atleti‘-Trainer Diego Simeone das Resultat als nicht aussagekräftig für das, „was auf dem Platz geschah“, ansah, ist zumindest eine kleine Ergebniskrise bei den Rot-Weißen nicht zu leugnen. Von den vergangenen fünf Ligaspielen konnten die Madrilenen nur eines gewinnen, in der Tabelle sind sie vorerst auf Rang sechs zurückgefallen.

„Wir sind in der schwierigsten Situation, seitdem Simeone bei uns ist“, fand Kapitän Gabi Fernández im Radiosender Cadena SER klare Worte. „Jetzt wird sich zeigen, ob wir wirklich eine Mannschaft sind.“

Villarreal: Mit gegenseitigem Glauben zurück in die Erfolgsspur

Während Atlético zwölf Tage vor Weihnachten einen schweren Dämpfer erlitt, könnte der klare Heimsieg Villarreal endlich den herbeigesehnten Aufwind verschaffen. Bisher wollte die Saison nicht so recht nach Wunsch verlaufen, vor allem das Scheitern im Playoff zur Champions League an der AS Monaco war eine herbe Enttäuschung.

„Die Spieler haben gegen einen Gegner von außergewöhnlicher Qualität gezeigt, was sie drauf haben.“ – Fran Escribá

Nach zuletzt drei sieglosen Ligaspielen ohne Tor kam der Erfolg über Atlético gerade recht. „Die Spieler haben gegen einen Gegner von außergewöhnlicher Qualität gezeigt, was sie drauf haben“, lobte Trainer Fran Escribá die ‚Matrosen‘ seines ‚gelben U-Boots‘. „Ich glaube an die Mannschaft und die Mannschaft glaubt an das Trainerteam.“

Die Chemie zwischen Akteuren und Verantwortlichen scheint im 50.000-Einwohner-Städtchen, 60 Kilometer nördlich von Valencia zu stimmen. Dabei ist Escribá dort erst seit ein paar Monaten im Amt. Mitte August folgte der 51-Jährige Marcelino García Toral nach, der Villarreal 2013 zurück in die Primera División und daraufhin dreimal in Serie ins internationale Geschäft geführt hatte.

Fran Escribá: Der Nachfolger nach dem unrühmlichen Marcelino-Abgang

Im Sommer überwarf sich der nach außen hin elegante Asturier jedoch mit der Mannschaft und wurde schließlich von Klubpräsident Fernando Roig nach dreieinhalb Jahren vor die Tür gesetzt. Auch seine Äußerungen im Rahmen des letzten Spieltags der vergangenen Saison hatten hohe Wellen geschlagen. Villarreal musste zum Abschluss noch auswärts bei Sporting Gijón antreten, für Marcelino eine besonders emotionale Angelegenheit, hatte er doch zuvor zugegeben, dass er hoffe, sein abstiegsgefährdeter Heimatverein werde nicht den Gang in die zweite Liga antreten müssen.

Villarreal hatte damals den vierten Tabellenplatz bereits abgesichert, weshalb der Coach seinen Spielern im Vorfeld der Partie drei Tage freigab und die Mannschaft dann gegen Gijón nicht in Bestbesetzung aufs Feld schickte. Sporting gewann mit 2:0 und schaffte damit den Klassenerhalt, der Madrider Klub Rayo Vallecano musste in die Segunda División absteigen. Zu allem Überfluss empörte Marcelinos Ehefrau auch noch mit einem Facebook-Statement: „Die Arbeit ist erledigt, wir haben euch in der Primera gehalten.“

Villarreals Jahresabschluss bei Sporting Gijón

Solche Polemik gehört in Vila-real mittlerweile wieder der Vergangenheit an. In der Gegenwart will das ‚gelbe U-Boot‘ am kommenden Samstag (13:00 Uhr) das Jahr 2016 mit einem weiteren Sieg abschließen – auswärts gegen Sporting Gijón.

2017 wartet dann in der Europa League ein echter Kracher: Kapitän Bruno Soriano und Co. bekamen im Sechzehntelfinale den italienischen Spitzenklub AS Roma zugelost.

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